Besondere Praxisarbeit an der Berufsschule. Die Klasse des Auszubildenden Hergen-Loppnow von der HTI ZEHNTER KG arbeitete acht Wochen lang und mit viel Engagement an einem Projekt mit dem Namen: »Wir bauen ein Modell eines Lagers«.

In vier Gruppen erstellten die jungen Leute jeweils ein Modelllager nach ihren eigenen Ideen – von der Planung bis zur endgültigen Präsentation. Die erfolgte am 22. Juli 2016 vor der gesamten Schulleitung und Fachlehrern. Auch die Ausbildungsbetriebe wurden zu dieser Veranstaltung eingeladen. 14 Vertreter von Betrieben nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Auszubildenden außerhalb des betrieblichen Alltags im Rahmen dieser Präsentation kennenzulernen. Im Anschluss stimmten die Gäste über das Siegermodell ab. 

Hergen Loppnow und seine Gruppe landeten mit ihrem Lager der Firma HAMAH (Anfangsbuchstaben der Vornamen) auf dem ersten Platz! Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle – und Grund genug, tiefer in das Projekt einzusteigen. 

Wie kam es zu dem Projekt mit dem Arbeitstitel »Wir bauen ein Modell eines Lagers?« 
Wie in vielen anderen Berufsbildern zielt der Lehrplan darauf ab, komplexe Inhalte anschaulich zu vereinfachen. In diesem Fall stand das Lernfeld 2 mit der Bezeichnung »Güter lagern« im Fokus des Unterrichts. Und damit die praktische Frage: »Wie muss ein Lager konzipiert werden, um allen Anforderungen der Einlagerung von Gütern gerecht zu werden?« Schnell wurde klar, dass die Konzeption eines Lagers von vielen Faktoren abhängt: Welche Güter sollen gelagert werden? Welchem Ziel dient das Lager? Soll es etwa ein reines Kommissionslager, ein Produktionslager oder Kleinteilelager sein?

Diese Entscheidung wiederum hat Auswirkung auf die Lagerausstattung, auf Gefahrschutzvorschriften und viele andere Bereiche des Lagers. Diese Komplexität in einem klassischen Unterricht zu vermitteln, ist nahezu unmöglich, eine Projektarbeit der perfekte Weg. Zu Beginn erarbeiteten die Schüler selbstständig die für die Umsetzung des Projekts erforderlichen theoretischen Grundlagen. In der anschließenden Planungsphase trafen sie dann grundlegende Entscheidungen. So musste beispielsweise entschieden werden, welche Güter gelagert, welcher Maßstab gewählt und welches Material bzw. welche Lagereinrichtung eingesetzt werden soll.

Für den Bau der Modelle wurden kurzerhand 4 Klassenzimmer in Modellbauwerkstätten umgewandelt, in denen 5 Wochen lang an 2 Tagen der Bau der Modelle erfolgte. Insgesamt bauten die Auszubildenden vier Modelle: ein Großhandelslager für Autolacke, ein Verschrottungs- und Recyclinglager für Autoersatzteile und ein Logistikzentrum mit kompletten Außenanlagen, wie Parkplätzen und Zufahrtsstraßen. Zu sehen waren bis ins kleinste Detail umgesetzte Features: Computer-Arbeitsplätze, Stühle und Tische, Hebebühnen, Hochregallager, klassische Fachbodenregale und vieles andere mehr. Zum Einsatz kamen unterschiedlichste Materialien wie Europaletten, Holz, Styropor, Draht, Steinfliesen, Kies, Folien etc.

In der abschließenden Power-Point-Präsentation erläuterten die Auszubildenden ihre Vorgehensweise, gingen auf die Schwierigkeiten ein, die ihnen während des Prozesses begegneten und erklärten, wie sie diese meisterten. Ein Projekt, das Schule machen kann.

Bildquelle: HTI ZEHNTER KG