Die Dörfer im Solling an der Grenze zwischen Niedersachen und Hessen sind kulturell geprägt durch das Holzfachwerk in Lehmbauweise. So auch die Ständerbauwerke auf einer ehemaligen Hofanlage in der Ortschaft Lippoldsberg im Wesertal nahe der Stadt Uslar. Diese besondere Bauweise ist energiesparend, nachhaltig und hervorragend geeignet, um ökologische Komponenten der Haustechnik, wie Wärmepumpen mit den Sondenbohrungen der Tiefbausparte zu integrieren. Ein Umstand, den sich nun der Besitzer der alten Hofanlage in Lippoldsberg in vielerlei Hinsicht zu Nutze macht.

Als die Kollegen der HTI COLLIN KG aus Hildesheim erstmals die als Kulturdenkmal bewertete Hofanlage betraten, um die Bohrungen für die Installation einer leistungsstarken Sole-Wasser-Erdwärmepumpe zu begutachten, trauten sie ihren Augen kaum. Während eines der Gebäude noch in seinem Ursprungszustand an alte Zeiten erinnerte und ein anderes sorgfältig in seine Einzelteile zerlegt aufgestapelt und für den Wiederaufbau bereit an der Seite lag, wurde der Blick unweigerlich auf einen Neubau gelenkt, der sich zwar in der Bauweise und dem Erscheinungsbild dem Ensemble anpasste, aber technisch auf dem modernsten Stand daher kam. Für diesen Komplex galt es nun eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einer Heizleistung von 10,3kW zu installieren, die nach endgültiger Fertigstellung alle drei Häuser des ökologisch nachhaltigen Gebäudekomplexes heizen und kühlen soll.

Planung und Umsetzung des ehrgeizigen Projektes lag bei der Firma IGVP Ingenieurbüro für Geologie, Vermessung & Planung GmbH aus Bovende. Die HTI Collin KG lieferte die erforderlichen Erdwärmesonden aus PE 100-RC, die erforderlichen Verpressrohre aus PE 100-RC für den Bohrkanal, das Verfüllmaterial mit hoher Wärmeleitfähigkeit sowie Heizwendelschweißformteile zur Anbindung an die im Gebäude geplante Sole-Wasser-Wärmepumpe im Hauswirtschaftsraum des bereits bestehenden Neubaus.

Dieser besondere Neubau, der in seiner nachhaltigen und an alte Vorbilder angepasste Ständerbauweise mit Längsdiele, Vollholzdecken und Außenwänden in gestampfter Holzlehmbauweise beeindruckend daher kommt, soll zukünftig über Wandheizungen im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden. Die geplanten sieben Heizkreise, drei Fußbodenheizkreise und vier Heizkreise für die Wandheizung werden mit einem KNX-Bussystem gesteuert. Die errechnete Heizleistung der Sole-Wasser-Erdwärmepumpe von 10,3Kw wird über zwei Bohrungen von je 100m Tiefe erzielt. Aufgrund der perfekten Lage des Grundstücks in unmittelbarer Nähe zu einem Bachlauf und dem Verhältnis zum Grundwasserspiegel, lässt sich eine beste Regeneration beider KfW-geförderter Bohrungen erwarten.

Die Bauherren, eine junge Familie mit vier Kindern, hat sich viel vorgenommen für die Zukunft, begeistert aber mit der Zielstrebigkeit, wie sie Kulturerbe, energieeffiziente Technologien und Nachhaltigkeit im Sinne von Komfort, Lebensqualität und Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft ihrer Kinder in einem Bauprojekt umsetzt.