Schnelles Internet für Deutschland Projektbericht der HTI Feldtmann KG Der Internetanschluss ist heutzutage genauso wichtig wie eine Wasser-, Strom- oder Gasanbindung. In ländlich geprägten Regionen Deutschlands entspricht die Internetanbindung längst nicht den Möglichkeiten und Erwartungen. Die Leistung alter Kupferleitungen reicht in vielen Gebieten nicht einmal dazu aus, eine Internetseite in vertretbarer Zeit mit allen ihren Inhalten zu öffnen. An Musik- oder Filmstreaming ist für viele Einwohner im ländlichen Raum nicht zu denken. Auch die Bundesregierung hat dies erkannt und das Ziel ausgegeben, flächendeckend die Internetanbindung in Deutschland auf ein akzeptables Niveau zu bringen. So soll in jedem Haushalt mindestens 50 Mbit/s ankommen. Dazu hat der Bund vier Milliarden Euro bereitgestellt. Der Weg vom Fördergeld zum Internetanschluss aber ist weit. Zunächst wird in einem sogenannten Markterkundungsverfahren geprüft, ob eine Region förderfähig ist. Dazu darf aktuell in der Region z.B. nur eine Bandbreite kleiner 30 Mbit/s zur Verfügung stehen – auch entsprechende Bauvorhaben privater Anbieter dürfen nicht in Planung sein. Erst wenn das geklärt ist, steht fest, ob ein Gebiet aus dem Förderprogramm der Bundesregierung profitiert. Der Bund übernimmt dann 70% der Ausbaukosten. Die Fördergebiete werden nach Zuteilung der Mittel durch eine öffentliche Stelle ausgeschrieben. Daraufhin haben Netzbetreiber die Möglichkeit, sich an der Ausschreibung zu beteiligen und den Zuschlag für den Netzausbau und den anschließenden Betrieb des Netzes zu erhalten. Im ländlich geprägten Mecklenburg- Vorpommern wurden von der Landesregierung 93 Gebiete (sog. Cluster) als förderfähig ermittelt. Jedes dieser Cluster bedarf Tiefbauarbeiten von mehr als 100 Kilometern Länge, von der einfachen Strecke an der Landstraße bis hin zum Hausanschluss. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat sich sehr schnell mit der Markterkundung befasst und die entsprechenden Gemeinden bei der Beantragung der Fördermittel unterstützt. Damit ist Mecklenburg-Vorpommern das erste Bundesland, das vollständig die förderfähigen Gebiete ermittelt und vom Bund bewilligt bekommen hat. Die Wemacom Breitband GmbH aus Schwerin ist ein Tochterunternehmen eines in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelten Strom- und Gasnetzbetreibers. Die Firma beteiligt sich als potentieller Netzbetreiber an den Ausschreibungen zum Breitbandausbau. Die Wemacom hat sich dazu mit Planungsbüros auseinandergesetzt, musste Tiefbauunternehmen binden und ein Materialkonzept auf die Beine stellen, um den großen Umfang der Bauvorhaben seriös abwickeln zu können. Gemeinsam mit der Zulieferindustrie und den Experten der HTI FELDTMANN KG entwickelte die Wemacom das Materialkonzept. Angefangen vom Verteilerkasten bis hin zum Hausanschluss umfasst es sämtliche Produkte. Die HTI FELDTMANN KG vereint hierbei mehrere Hersteller unter einem Dach. Im Landkreis Ludwigslust Parchim ist der Ausbau von insgesamt drei Clustern bereits in vollem Gange. Im Auftrag der Wemacom sind verschiedene Tief- und Rohrleitungsbauunternehmen auf den Baustellen im Einsatz. Sie profitieren von dem maßgeschneiderten Material- und Logistikkonzept und können mit der Belieferung »Just-in-Time« auf der Baustelle rechnen. Bild: Mikrorohre als Trommelware für den Breitbandausbau (HTI Feldtmann KG)