IHR KUNDENMAGAZIN AUSGABE 2/2020
In Zukunft digital HTI Perspektiv 2/2020 Scrollen ist das neue Umblättern
Sie haben gerade die erste digitale Ausgabe der HTI Perspektiv geöffnet. Damit gehen wir einen neuen Weg in Richtung moderne Kommunikation. Wir werden Ihnen multimediale Geschichten erzählen – aus der Branche, den Häusern und über das, was unsere Kunden gemeinsam mit uns zu leisten im Stande sind.
Umblättern war gestern, denn unser Magazin wird gescrollt. Viel Spaß damit! Wir sind gespannt auf Ihr Feedback.
In den immer dichter besiedelten Ballungsräumen steigt der Bedarf an Wasser, Strom und Gas. Ebenso fällt kontinuierlich mehr Schmutzwasser an. Gefragt sind Ver- und Entsorgungssysteme, die sich schnell, kostengünstig, umweltverträglich und möglichst grabenlos ausführen lassen. Mit Bauteilen aus dem 3D-Drucker könnte das gelingen. Unternehmen wie REHAU forschen bereits an neuen Materialien und Lösungen für die additive Fertigung.
Der Druckkopf zieht seine Bahn und hinterlässt eine feine Spur. Der Kopf hebt sich nach oben und fährt an eine andere Stelle, dort führt er die Bewegung fort. So funktioniert 3D-Druck. Nachdem sich dieses Verfahren bereits in unterschiedlichsten Bereichen – in der Industrie, in der Medizin und im künstlerischen Bereich – etabliert hat, erobert es nun auch immer mehr die Baubranche.
Vielversprechende architektonische Prototypen gibt es bereits: Dazu zählen etwa die gedruckten Stahlbrücken des niederländischen Unternehmens MX3D oder der TU Darmstadt in Kooperation mit dem Industriegasspezialisten Messer sowie die bis dato längste Kunststoff-Fußgängerbrücke von Polymaker in Shanghai. Auch Gebäude aus dem 3D-Drucker sind schon Realität. In Kopenhagen beispielsweise errichtete Cobod ein komplettes Haus im Betondruckverfahren.
Viel Potenzial auch unterirdisch
Im Tiefbau hat der 3D-Druck bislang indes weniger Fuß gefasst. Aber das dürfte sich ändern. Gerade in Ballungsräumen werden zunehmend ausgefeilte, dauerhaft beständige und möglichst grabenlos ausführbare Ver- und Entsorgungssysteme nötig sein. Individuell hergestellte Kanalisierungsbauteile aus additiver Fertigung könnten die hohen Anforderungen erfüllen. Allerdings fehlt es derzeit noch an technischen Anlagen, um entsprechende Bauteile in beliebiger Größe und Form zu produzieren. Deshalb forscht unter anderem REHAU an Lösungen für eine wirtschaftliche Herstellung vielfältiger individueller Kunststoffprodukte im 3D-Druck.
Schicht um Schicht zum Endprodukt
Mit dem 3D-Druck steht ein additives Verfahren zur Verfügung, das den gewünschten Gegenstand schichtweise aufbaut. Der Formgebung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Vor allem für die Herstellung von Hohlräumen sowie komplexen, filigranen und individuellen Bauteilen ist der 3D-Druck deshalb sehr geeignet. Zudem lassen sich in additiver Fertigung nahezu alle Materialien verarbeiten. Damit ist das Verfahren auch für Tiefbau-Unternehmen in vielfacher Hinsicht interessant.
Forschungsergebnisse in Sicht
Gerade in Bezug auf die additive Fertigung großer Bauteile steht allerdings noch eine Menge Entwicklungsarbeit bevor. Neue Erkenntnisse könnten etwa die Forschungen von REHAU bringen. Gemeinsam mit der Neue Materialien Bayreuth GmbH hat das Unternehmen das vom Freistaat Bayern geförderte Projekt „Untersuchungen zur industriellen Herstellbarkeit individueller Großformteile durch Large Area Additive Manufacturing“ (InduLAAM) ins Leben gerufen. Mitte 2022 will die Bayreuther Forschungseinrichtung die Ergebnisse in die eigene Forschung und Lehre einfließen lassen. REHAU wird die Resultate für die werkzeuglose Fertigung neuer Großformteile nutzen.
Druckverfahren 3D-Druck
- Fused Deposition Modeling (FDM)
Erhitzen von Kunststofffäden (Filamente), die in flüssiger Form mit einer Düse auf die Bauplattform aufgebracht werden und binnen kurzer Zeit wieder erstarren. Geeignet für das Prototyping und detailgenaue Werkstücke, die meist aber eine raue Oberfläche aufweisen. - Selektives Lasersintern (SLS)
Einschmelzen von feinkörnigem, keramischem oder metallischem Pulver mit einem Laser. Geeignet für kleinere bis mittlere Bauteile, die sich schnell, wirtschaftlich und mit guten mechanischen Eigenschaften erzeugen lassen. - Selektives Laserschmelzen (SLM)
Ähnlich dem selektiven Lasersintern, nur dass die Metallpulverpartikel weiter aufgeschmolzen werden und Materialdichten von bis zu 100 Prozent zustande kommen. Aufgrund weitgehend vollwertiger mechanischen Eigenschaften besonders für die Werkzeugherstellung geeignet. - Shotcrete 3D Printing (SC3DP)
Von der TU Braunschweig entwickeltes 3D-Betondruckverfahren für großformatige Bauteile ohne Schalung. Über einen Roboterarm mit Düse wird Spritzbeton schichtweise auf die Bauplattform aufgebracht. Druckluft sorgt dafür, dass sich die Schichten schnell verfestigen. - Stereolithografie (SLA)
Aushärten eines flüssigen Photopolymers, etwa Epoxid- oder Acrylharz, mittels eines UV-Lasers und auf Grundlage eines digitalen Volumenmodells. Geeignet für sehr feine und filigrane Werkstücke, es sind aber auch größere Bauobjekte möglich. - Digitale Lichtverarbeitungstechnologie (DLP)
Ähnlich der Stereolithografie, allerdings werden die Polymer-Harze mit einem Projektor ausgehärtet. So sind noch feinere Abstufungen möglich. Geeignet etwa für Gießformen oder das Prototyping.
Gründe für den 3D-Druck 3D-Druck
- Zeitersparnis
Es werden keine teilspezifischen Werkzeuge benötigt und mit moderner Verarbeitungssoftware lassen sich viele Vorbereitungsschritte automatisieren. Vielfach reduzieren sich Vorlaufzeiten dadurch von Wochen auf nur wenige Tage. - Material- und Kosteneffizienz
Durch das Schichtverfahren wird nur dort Material eingesetzt, wo es nötig ist. Der Ausschuss ist minimal und die Produktion fällt insgesamt schlanker und ökologischer aus. Der Wegfall individueller Werkzeuge, Haltevorrichtungen und Gussformen ist ein weiterer Einsparfaktor. - Komplexitätssteigerung
Selbst komplizierte Strukturen wie Gitter und Kanäle lassen sich in einem fertig verbundenen Gesamtbauteil drucken. Kleinere Bauteile müssen nicht einzeln aneinander montiert werden, was wiederum Arbeitszeit und Wartungskosten einspart. - Gestaltungsvielfalt
Das Werkstück lässt sich so entwerfen, wie es gebraucht wird. Auch hinsichtlich des Materials sind keine Grenzen gesetzt, so dass reichlich Spielraum für Experimente und Innovationen besteht. - Neue Geschäftsfelder
Nischenprodukte, kleine Chargen oder individualisierte Bauteile lassen sich wirtschaftlich herstellen. Unternehmen können ihr Angebot dort ausbauen, wo klassische formgebende Verfahren, etwa Spritzguss, aufgrund hoher Investitionskosten an ihre Grenzen stoßen.
3D-Druck Nützliche Links zur Vertiefung
- Beitrag im Magazin 3D Grenzenlos
- 5 Gründe Metallteile 3D zu drucken
- 3D Druck einer Brücke
- MX3D Brücke
- 3D Druck Stahlbrücke Darmstadt
- Europas erstes 3D gedrucktes Gebäude
- 3D Druck bei Rehau
- Additive Fertigung im Betonbau
- Additive Fertigung auf der Baustelle
- Übersicht 3D Druckverfahren
- Trendbericht zur Abschätzung der Umweltwirkungen
Aus den Häusern - HTI ZEHNTER KG Das Regenwasser muss irgendwo hin Kriegsstraßentunnel in der Karlsruher Innenstadt
Oben beste Rad- und Straßenbahn-Verbindung zwischen Vorstadt und City, unten freie Fahrt für den Autoverkehr – das ist das Konzept des Karlsruher Kriegsstraßentunnels. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße durch die Innenstadt langfristig zu entspannen. Bis 2021 soll das 200-Millionen-Euro-Projekt auf einer Länge von 1600 Metern komplett untertunnelt werden.
Die HTI ZEHNTER KG liefert regelmäßig Tiefbauprodukte für die Großbaustelle an, unter anderem insgesamt 2.300 m BML-Entwässerungsrohre Fabrikat Düker in den Dimensionen DN 500, 400 und 300, die von der Franz-Leo Klüsserath & Daniel Klüsserath GbR verarbeitet werden.
Aus den Häusern - HTI BÄR & OLLENROTH KG InfraSPREE Fachkongress startet im September 2021 Zukunft angehen. Lösungen definieren.
Die Herausforderungen, die das Thema „Wasser“ an die Brachen stellt, sind enorm und zukunftsweisend. Um alle Verantwortlichen und Fachkräfte der Wasserwirtschaft an einen Tisch zu bringen, Ideen zu bündeln und daraus resultierende Lösungsansätze für heute und morgen zu definieren, wird es 2021 den ersten regional relevanten InfraSPREE-Fachkongress in Berlin geben.
Als aktiver Mittler zwischen Planern und Bauausführern sowie als starker Produkt-Partner für das gesamte Sortiment rund um Tiefbau- und Industrietechnik unterstützt die HTI-Gruppe die sinnvolle Initiative von AQUANET, das Netzwerk aus Wasserexperten der Region Berlin-Brandenburg. InfraSPREE ist eine sinnvolle Mischung aus Vorträgen, Exkursionen, einem Messe-Bereich sowie der Möglichkeit zum persönlichen Austausch beim Netzwerkabend, der von der HTI BÄR & OLLENROTH KG eng begleitet wird.
Aus den Häusern - ITG SÜD Heiße Themen mit kühlendem Informationsgehalt Seminar über Feuerlösch- und Brandschutztechnik
Mit einem Seminar über moderne und innovative Feuerlösch- und Brandschutztechnik starteten jetzt die „Fachwelten Baden-Württemberg“ in eine eigene Fachseminarreihe, die sich gezielt an Fachhandwerker, Architekten und Bauplaner aus dem Kundenkreis der GC-GRUPPE aus Kornwestheim richtet. Die Kickoff-Veranstaltung, die sich gezielt mit dem ITG-nahen Thema Feuerlösch- und Brandschutztechnik auseinandersetzte, war mit rund 50 Gästen ein voller Erfolg und wird sich in der Zukunft über ausgewählte gewerkeübergreifende Themenfelder ausweiten.
Ein besonderer Dank geht an die Referenten: Kathrin Leopold (EFG GIENGER KG), Markus Hilbert (NFG), Anton Schubert (ITG), Jürgen Fische (Doyma), Jochen Krumb (VdS Schadenvergütung), Dubravko Genc (OBO Bettermann) und Karl-Heinz Diekmann (Brandag Feuerlöschgeräte). Die Reihe wird zeitnah fortgesetzt.
Der Klimawandel verändert spürbar das Wetter. Starkregenereignisse nehmen zu, während gleichzeitig immer mehr Naturflächen versiegelt werden, was den natürlichen Wasserkreislauf unterbricht. Die Folge: Überschwemmungen und Millionenschäden. Innovative, moderne und flexibel einsetzbare Regenwasserbewirtschaftungsanlagen bedienen den Anspruch an ökologische und ökonomische Lösungen.
Sie sind vielseitig einsetzbar und bieten dauerhaften Schutz vor Schäden. Mit der innovativen Systemtechnik der REHAU RAUSIKKO Box gelingt es zudem, aufgrund der optimierten Nutzbarkeit der Rigolen-Oberflächen die für die Versickerung des Regenwassers nötige Fläche gegenüber den üblichen Branchenlösungen um rund ein Drittel zu verringern – bei gleicher Leistung.
Schulcampus Unterföhring – Best Practice in seiner sinnvollsten Ausführung
Der Bau des neuen Schulcampus in Unterföhring/Bayern ist ein Schulprojekt der Superlative: Auf 50.000 Quadratmetern sollen noch im Sommer 2020 ein Gymnasium mit etwa 1.000 Schülern und moderner Sporthalle, eine Grundschule mit Hort und Mittagsbetreuung für etwa 400 Kinder sowie eine geräumige Mensa für den Schulalltag ihre Türen öffnen. Ein herausforderndes Bauprojekt – auch hinsichtlich der Konzeption eines sicheren und funktionierenden Regenwasserbewirtschaftungssystems. Gemeinsam mit HTI-Lieferanten REHAU wurde ein Entwässerungskonzept zur kontrollierten, großflächigen Versickerung entwickelt. Verbaut wurden 18 Rigolen aus 2.135 RAUSIKKO Boxen mit einem Speichervolumen von mehr als 850 Kubikmetern. Für sämtliche punktgenaue Materiallieferungen zeichnete die HTI GIENGER KG verantwortlich. Dank des effektiven RAUSIKKO Box Systems ist die Speicherkapazität der Rigolen auf gleicher Fläche dreimal so hoch wie bei einer Kies-Rigole, ohne dabei die Nutzbarkeit der Oberfläche einzuschränken. Denn bei den RAUSIKKO Boxen bleibt die Oberfläche der Rigolen für alle Zwecke – selbst für Schwerlastverkehr – benutzbar. Für den modernen Schulcampus in Unterföhring bedeutet das: Das Regenwasser kann großflächig versickern und schützt so die Schule vor jeglichen Hochwasserschäden.
Wie genau funktioniert die REHAU RAUSIKKO Box?
Bei der REHAU RAUSIKKO Box wird das Regenwasser von der Oberfläche, gegebenenfalls über eine Regenwasserbehandlungsanlage, in die RAUSIKKO-Rigole geleitet und kann von da aus großflächig versickern. Der innovative Vorteil: Die Oberfläche bleibt dabei für alle Zwecke, sogar für den Schwerlastverkehr unter Straßen benutzbar. Ein weiterer Pluspunkt des Systems ist die einfache Instandhaltung durch den integrierten Verteil-/Inspektions- und Reinigungskanal. So geht jedes Bauprojekt sicher, vorausschauend und nachhaltig in die Zukunft.
Das kann der Verteil-/Inspektions- und Reinigungskanal:
- Konsequente Trennung des Reinigungskanals von der Versickerfläche und dem Geotextil
- Feinschmutz und Sedimente setzen sich auf der geschlossenen Sohle ab
- Regenwasser ohne Feinschmutz tritt seitlich aus den Schlitzen aus und gelangt auf die Versickerfläche
- Gestufte Schlitzung unterstützt die Verteilwirkung sowie die Beruhigung zur optimalen Sedimentation
- Inspektion mit herkömmlichen Geräten und Spülung mit Hochdruck (120 bar)