POWER TO GAS SEMINAR IN DEN FACHWELTEN MARKT SCHWABEN Mit der Energiewende und einer veränderten Abnehmer- und Erzeugerstruktur steigen die Anforderungen an unsere Energienetze – auch an das Gasnetz. Unsere Gasnetze können zukünftig eine wichtige Rolle bei der Kopplung der Sektoren Strom und Wärme, aber auch Industrie und Mobilität spielen. „Power to Gas“ ist die Schlüsseltechnologie der zukünftigen Sektorenkopplung, um als Langzeitspeicher für erneuerbares Gas zu dienen. Gase und Gasinfrastrukturen sind zentrale Elemente des Energiesystems von morgen und Ermöglicher der Klimaschutzziele. Aus Sonne, Luft und Wasser wird künstliches, grünes Erdgas erzeugt, das über die Gasinfrastruktur in über der Hälfte der deutschen Haushalte anlandet oder zum Autofahren verwendet werden kann. Zukunftsweisende Themen werden in den Fachwelten Bayern regelmäßig aufgegriffen und behandelt. So fand am 22 März 2018 bereits zum zweiten Mal in der Geschichte der Fachwelten Bayern das Fachseminar „Power to Gas“ statt. In diesem Jahr in Kooperation mit dem DVGW-Bayern, welches die Bedeutung des Themas verdeutlicht. Unter dem Dach des Energieforums ließen sich 58 Teilnehmer über die steigenden Anforderungen an unsere Energie- und Gasnetze schulen. Zudem wurden weitere Themen wie das Potenzial von grünem Gas und dessen Verwirklichung ausführlich behandelt und in großer Runde diskutiert. Die Begrüßung und Vorstellung der Referenten in der Gesprächsarena der Fachwelt erfolgte durch Horst Hampl, technischer Außendienst der HTI Gienger KG. Die weitere Moderation des Symposiums und der Vorträge übernahm Herr Jörg-Helge Möller vom DVGW-Bayern, der sich dem Thema „Power to Gas“ aktiv widmet. Er führte die Anwesenden herzlich und mit hervorragendem Fachwissen durch das ganztägige Seminar. Die hochkarätigen Referenten des DVGW e. V. Berlin, der OTH Regensburg, des Engler Bunte Institut am KIT in Karlsruhe, der Audi AG und der Stadtwerke Pfaffenhofen an der Ilm konzentrierten sich bei ihrer Themenauswahl vor allem auf einen realistischen Zukunftsausblick. So spielte zum Beispiel das Erreichen der Klimaschutzziele unter wirtschaftlichen Aspekten, die E-Gas-Mobilität in der Zukunft, sowie die zukünftige Energiesouveränität mit PTG-Sektorenkopplung eine bedeutende Rolle. Die Stadtwerke Haßfurt und Pfaffenhofen deckten den Praxisteil mit Ihren Erfahrungen und Berichten ab. Die Stadtwerke Haßfurt stellte ihre erbaute PTG Anlage vor. Seit Jahren schon speist die Stadt Wasserstoff, erzeugt aus überschüssiger Windenergie, ins Erdgasnetz ein. Dr. Sebastian Brandmayr stellte mit voller Überzeugung das Konzept der Stadtwerke Pfaffenhofen an der Ilm vor. Das Ziel ist es, eine fast autarke Energieversorgung für Strom, Wärme, Verkehr zu erbauen. Dass den Teilnehmern sehr viel daran lag, die behandelten Anliegen tatsächlich in den kommenden Generationen umzusetzen, zeigte die große Anzahl an Studenten. Diese brachten viele interessante und innovative Ansätze mit in die Diskussion und stellten vor allem zu den Wirkungsgraden zur Erzeugung von Wasserstoff zielgerichtete Fragen. Auch der Blick über den Tellerrand hinaus wurde von den Gemeinde- und Umweltverbänden, den Ingenieurbüros, den Energieagenturen und Kläranlagen-, Biogas-, und Windkraftbetreiber gewagt. So wurde rege über den Vorsprung des Auslandes bezüglich der Anzahl an „Power to Gas“-Anlagen diskutiert und mögliche Gegenmaßnahmen des Staates besprochen. Im Rheinland wird z.B. durch die Firma Shell die weltgrößte Wasserstoff-Elektroanlage gebaut, in der 180.000 Tonnen Wasserstoff erzeugt werden. Zusammenfassend lässt sich also sagen, das der Ausbau der Gasnetze zur Energieversorgung in Fahrt kommt und dass das Energieforum ein erfolgreiches Fachseminar war. Es kann sich bereits jetzt auf das nächste Jahr gefreut werden, in dem erneut zusammen mit dem DVGW ein „Power to Gas“-Tag in den Fachwelten stattfinden wird.