Maik Kelle

Kleine Anekdote vom Bau

Samstagmittag kommt der Chef auf die Baustelle: "Leute, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Die Gute: Ihr braucht morgen nicht zu arbeiten. Die Schlechte: Ihr müsste heute noch fertig werden!"

Man sieht eine mit Borden und Holz verkeilte Ringleitung. Das Bild ist kurz vor der Druckprobe entstanden. Die Rohrleitung hat erst bei 9 Bar leichte Mängel aufgewiesen.

Montag

 

Um 7:30 Uhr startete unsere Arbeitswoche am Lorenzweg. Am Anfang wurden wir belehrt und uns wurden die Hausregeln erklärt.

Gestartet wurde mit dem Aushub einer 0,4 m tiefen, 0,6 m breiten und 7 m langen Grube. Unsere Aufgabe war es eine Steinzeugleitung zu verlegen. Als Hilfsmittel hatten wir den Kanallaser und mit diesem sollten wir ein Gefälle von 0,8 % ausmessen. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten haben wir jedoch die Aufgabe zur Zufriedenheit des Ausbilders erfüllt. Am selben Tag haben wir noch alles wieder auseinandergebaut und mit Hilfe einer Wasserwaage das Ganze wieder zusammengebaut.

Dienstag

Neuer Tag, neues Glück. Diesen Tag starteten wir damit, eine noch größere Grube auszuheben. Die Maße sind ungefähr gleich geblieben, da wir parallel zur ersten Grube genau dieselbe ausgehoben haben und an beiden Enden jeweils eine Verbindung hergestellt haben. Als zweiten Schritt haben wir uns eine Materiallliste angelegt mit den ganzen Komponenten, die zur Herstellung einer PVC- und Gussringleitung brauchten. Wir stellten Flanschverbindungen her indem wir unsere Guss Komponenten zusammengeschraubt haben. Als letzten Arbeitsschritt für diesen Tag haben wir ein PVC Rohr angeschlossen, in dem wir das Rohr an beiden Seiten in ein EKS-Stück eingeführt haben.

Mittwoch

Der Mittwoch startete ruhig und besonnen. An unserer Arbeitsstelle schien die Sonne hinein und wir fingen an, weitere Gussteile anzuschließen. Gegen Mittag haben wir ein weiteres Rohr angeschlossen, jedoch bestand das Rohr aus Guss und der Einbau gestaltete sich schwieriger als bei anderen Rohren zuvor. Zwei X-Stücke wurden handfest angeschraubt, damit beim Befüllen der Ringleitung die übrig gebliebene Luft entwichen kann. Im Laufe des Tages haben wir alle Rohre angeschlossen und alle Komponenten fest verschraubt.

Drucktest auf 15 Bar

Donnerstag:

An diesem Tag haben wir Verstärkung von einem anderen Azubi bekommen, denn es mussten Rundborde und Holzkeile in die Grube legen, wo die Ringleitung liegt. Der Sinn dahinter ist es, die Ringleitung so zu versteifen, dass da 15 Bar Wasser aufgepumpt werden können, ohne das etwas nachgibt.

Der Moment der Wahrheit war gekommen und unser Konstrukt hat erst bei 9 Bar leicht getropft. Im Großen und Ganzen war unsere Ringleitung zufriedenstellend. Gegen Ende des Arbeitstages haben wir schon angefangen, unsere Ringleitung abzubauen.

Pumpe für Drucktest

Freitag

Wir haben das restliche Konstrukt abgebaut und die bestehende Grube wieder zugeschippt. Alle Teile wieder an ihren Platz gebracht (Borde, Rohre, Gussteile). Den restlichen Tag haben wir anderen Gruppen beim Abbau ihres Projektes geholfen.

Welches Fazit lässt sich nach der Woche ziehen?

Diese Woche des praktischen Arbeitens ist ganz was anderes als der theoretische Umgang mit unserer Ware. Man weiß zwar in der Regel, wo gewisse Teile eingebaut werden, aber wie und unter welchen Bedingungen dies geschehen muss, erlernt man im Büro nicht so gut, wie in der Praxis.Ich kann von meinem Standpunkt aus sagen, dass eine Wiederholung des Projektes empfehlenswert ist.

Maik Kelle, Hannes Bettac u. Glenn Veidt 

Der Knüller des Tages

Neulich auf der Baustelle: Der träge Bauleiter zu seinen Leuten: "Seht ihr das Ungeziefer da hinten auf dem Gerüst?" Allgemeines Kopfschütteln. "Sehr gut! Dann machen wir jetzt Feierabend - wegen schlechter Sicht"